Das isch de Klimawandel

Wisst ihr noch, als wir damals dachten, George W. Bush sei eine Katastrophe als Präsident der United States of A?

Hahahahaha.

George Bush wurde 2001 gewählt und wie so oft bei den US-Wahlen hätte es einen Gegenkandidaten gegeben, der eigentlich um Welten besser gewesen wäre, aber dann wegen des völlig struben Wahlverfahrens und irgendwelchen entscheidenden Staaten mit einer offenbar mehrheitlich dumpfbackigen Bevölkerung nicht gewählt worden war.

In diesem Falle: Al Gore.

Klingelt’s? Jep, Al Gore, das ist der mit der unbequemen Wahrheit. Der 2007 als Protagonist im Film «An Inconvenient Truth» zeigte, welche Herausforderungen der Klimawandel für die Menschheit bringt. Die Gletscher und die Polkappen schmelzen, das Trinkwasser wird knapp, der Meeresspiegel steigt, es wird mehr regnen und Überflutungen geben, gleichzeitig trocknen ganze Landstriche aus.

Es ist 2019.

Die letzten Jahre waren die heissesten seit Beginn der Messung. Eisbären ertrinken auf der Suche nach Futter. Delfine kriegen keine Babys mehr, weil sie wissen, dass sie sie nicht ernähren können. Die Bewohner von Kiribati planen ihre Umsiedlung.

Und immer noch stellen Politiker den menschgemachten Klimawandel in Frage. Immer noch nimmt der Flugverkehr zu. Immer noch müssen sich Klimaaktivisten wie Greta Thunberg öffentlich beschimpfen lassen.

Heute Morgen fuhren mindestens zwei fette Kisten an mir vorbei, Porsche Cayenne, Range Rover, so was in der Art. Ich wohne im Kreis 6 und ja, das ist am Hügel und ja, wenn du da mit dem Velo hochstrampelst, dann tun dir Wädli und Lunge weh. Aber wir haben tatsächlich geteerte Strassen.

Ich habe heute morgen zehn Minuten heiss geduscht und die Bettwäsche aus Faulheit im Tumbler getrocknet.

Die Wahrheit ist wohl noch nicht unbequem genug.


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